Meine letzte Destination, die ich in Australien zu entdecken hatte, war Airlie Beach. Ein süßer, kleiner Ort, der eigentlich nur aus einer Hauptstrasse besteht, wo sich alles tummelt. Dort gibt es Restaurants, Bars, Shops und jede Menge Touristenbüros, die viele Aktivitäten und Touren in der Gegend anbieten. Airlie Beach ist sehr hügelig. Wenn man seine Unterkunft nicht direkt im Geschehen, unten an der Hauptstrasse, haben möchte, muss man dafür sehr steile Hügel hinauflaufen. Bei dem tropischen Klima ist das meistens super anstrengend.

Wechselbad

Als ich meinen ersten Tag hier verbrachte, dachte ich meine Haut wird weggebrannt. Es tut förmlich weh tagsüber draußen in der Sonne zu sein. Und wenn man dann ein Geschäft betritt, wirst du auf gefühlte Minusgrade wieder heruntergekühlt. Es ist fast so, als ob dein Schweiß schockgefroren wird, um dann später, wenn du das Geschäft verlässt, wieder flüssig und warm an dir herunterrinnt. Das hört sich jetzt ecklig an, aber so hatte es sich angefühlt, wie heiß-kalte Wechselduschen.

Katamarantour Whitsundays

Ein Muss wenn man in hier in der Gegend reist, ist ein Bootsausflug zu den Whitsunday Islands. Die Angebote sind vielfältig, von Tagestrips bis hin zu mehrtägigen Ausflügen. Ich entschied mich für eine Katamarantour, die über zwei Nächte bzw drei Tage ging. Die Tour hatte ich schon im Voraus gebucht, da diese Touren sehr beliebt sind und deshalb schnell ausgebucht. Bei der Tour ist alles inklusive, das Essen, Bettwäsche und Handtücher, Schnorchelausrüstung und Landgänge zu den Inseln.

Entspannte Truppe

Wir waren 12 Gäste an Bord und der Kapitän, Sam mit seiner Assistentin, Courtney. Die beiden haben uns den Aufenthalt an Bord sehr angenehm gestaltet. Die meisten Gäste waren Engländer mit einem schlimmen Akzent, den ich kaum verstanden habe. Darunter eine Großfamilie mit Schwiegereltern, zwei Schwestern aus Dänemark, die mit einem Engländer gereist sind und eine alleinreisende Engländerin, Joanna. Mit ihr habe ich viel zusammen gemacht, da wir beide alleine waren. So unterschiedlich wir alle waren, so cool war es, dass wir uns alle gut leiden konnten. Immerhin haben wir uns für drei Tage ein Boot geteilt, mit mehreren Schlafplätzen und 2 Bädern an Bord.

Haialarm

Am ersten Abend haben wir den Sonnenuntergang an Bord genossen. Wir hatten Glück mit dem Wetter, da es ja eigentlich Regenzeit ist. Einer der Gäste hatte unseren Kapitän gefragt, ob er schwimmen gehen kann. Sam meinte, dass es hier nicht möglich ist, weil, sobald die Sonne untergeht, werden Beutejäger aktiv und begeben sich auf Nahrungssuche.

Es hat nicht lang gedauert und als es fast komplett dunkel war, kam schon der erste Hai vorbei. Es war ein Sandbank Shark. Er war noch jung, vielleicht 1.60 m groß. Nach einer Weile kamen weitere Haie hinzu, die nach kleinen Fischen schnappten, die von dem blauen Licht unseres Bootes angezogen wurden.

Es war die beste Abendunterhaltung, diesen Haien bei der Beutejagd zuzusehen. Wir hatten am Ende 8 Haie unterschiedlicher Größe bei uns.

Etwas später kamen noch weitere große Beutefische hinzu, die rot glühende Augen hatten. Das habe ich noch nie vorher gesehen.

haie
Sandbank Haie

Whiteheaven Beach

Am nächsten Morgen sind wir zum Whiteheaven Beach gefahren. Sam hatte uns mit dem Schlauchboot auf der Insel abgesetzt zusammen mit Courtney, die uns erklärte wo die guten Aussichtspunkte sind und wo wir ins Wasser gehen können. Der fast schneeweiße Sand und das türkisfarbene Meer bezaubern sofort. Wie ein Paradies sieht es aus mit den weitläufigen Sandbänken die sich mit dem Meer zu einem Mix von weißen und blauen Farben zusammen vermischen.

Wir konnten dort schwimmen, allerdings nur mit einem leichten Neoprenanzug, wegen der Quallen. Ich habe aber nie eine in meiner Umgebung gesehen. Das Wasser war warm und glasklar. Aufgrund der Sandbänke gab es hier kaum Wellengang. Das Meer war sehr ruhig und es war purer Genuss dort zu baden.

Im Wasser gab es auch Stachelrochen, die sich manchmal im Sand versteckten. Man musste deshalb im Sand trampeln, um die Rochen zu vertreiben. Wenn man sie dann mal aufgeweckt hatte, sind sie ruhig an einem vorbei geschwommen. Angst gestochen zu werden, hatte ich allerdings nicht.

whiteheaven beach
Whiteheaven Beach
whiteheaven mit booten
Whiteheaven Beach

Buntes Riff

Am Nachmittag sind wir weiter zur Hook Insel gefahren, wo wir einen guten Platz zum schnorcheln gefunden haben. Das Riff der Insel gehört mit zum Great Barrier Reef, obwohl es kein Barrierriff ist, sondern ein Saumriff.

Das Wasser war schön klar und ich konnte sehr viele verschiedene, bunte Korallen, Fische und andere kleine Meerestiere beobachten. Wenn man sich nicht viel bewegt hat, sondern sich nur im Wasser treiben hat lassen, dann sind einige interessante Fische aus ihrem Versteck gekommen. Das hat sehr viel Spaß gemacht.

Sternenhimmel und nächtliche Besucher

Am Abend nach unserem Essen, haben wir alle zusammen noch Trivia gespielt. Das ist ein Quiz und sehr beliebt bei den Australiern. Es wurde immer dunkler und an diesem Abend konnten wir einen traumhaften Sternenhimmel sehen. Ich lag auf dem Dach des Bootes und schaukelte vor mich hin, während ich einige Sternenbilder sehen konnte und sogar Sternschnuppen. Magisch!

In der Nacht konnte ich nicht besonders gut schlafen, es war sehr warm und die laufenden Ventilatoren haben mich vom Tiefschlaf abgehalten. Courtney ging es wohl ähnlich, da sie irgendwann draußen auf dem Deck geschlafen hat.

Mitten in der Nacht kam sie in die Kabine zu uns und sagte laut, dass draußen Delphine an unserem Boot vorbei schwimmen. Ich war die einzige, die mit ihr dann die Delphine beobachtet hat. Es war eine Familie, die zum Luft holen an die Oberfläche kam. Ein wirklich schöner Moment, das Meer war total ruhig, dunkel, man hat nur einen leichten Schimmer vom Mond auf der Oberfläche des Wassers gesehen. Und dann die Delphine, die nicht weit weg vom Boot auftauchten.

Sehr zufrieden ging ich dann wieder ein mein Bett und habe noch eine Weile geschlafen.

Englische Ziegen

Am nächsten Morgen ging es dann wieder zurück nach Airlie Beach. Bevor wir aber aufgebrochen sind, haben Joanna und ich noch die Stand Up Boards geschnappt und sind ein letztes Mal zum Ufer der Insel gepaddelt. Dort haben wir dann drei Ziegen gesehen, die am Ufer standen und an den Bäumen knabberten. Ich konnte es nicht glauben, aber es gab dort tatsächlich Ziegen auf der Insel. Sam erzälte uns zuvor, dass diese Ziegen vor langer Zeit von den Engländern eingeschleppt wurden.

Es fing zu regnen an und wir sind dann wieder zum Boot zurück gepaddelt. Dann ging es schon wieder los und wir sind im Regen, aber total begeistert von unserer Tour und den vielen Eindrücken, zurück nach Airlie Beach gefahren.

Diese Tour war einmalig für mich und ich bin dankbar, so viele schöne, faszinierende Dinge gesehen und erlebt haben zu dürfen.