Genau das sollte eigentlich nicht passieren. Man reist in ein fremdes Land, will so viel wie möglich sehen und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Heute ist mein vorerst letzter Tag in Melbourne und ich hatte mehrere Möglichkeiten meinen Tag zu verbringen. Morgens bin ich noch voller Tatendrang in die Stadt spaziert, zu einem sehr berühmten Cafe, das für seine Croissants bekannt ist. Soweit so gut, nach gut 20 min in der Warteschlange, kam ich dran. Die Croissants sind lecker und auch der Kaffee. Das Warten und der Preis von rund 15 Euro für 2 Croissants und ein Minikaffee lässt sich in Frage stellen, aber der Hype um diese Croissants ist eben sehr hoch.
Anschließend bin ich in der Stadt spazieren gegangen, diesmal in Richtung Hafen. Ich mag es am Wasser zu sein und morgens sind die meisten Städte noch verschlafen und haben eine schöne, ruhige Atmosphäre. Außerdem sind die beliebten Touristenspots noch nicht so überlaufen.
Zurück im Hostel, überlegte ich, was ich heute noch besichtigen könnte. Skydeck, Fitzroy, Southbank, Melbourne Beach, Wiliamstown, Westgate Park, Victoria Market, Bootstour, National Gallery of Victoria, oder wieder St Kilda Beach mit Luna Park? Wie wird eigentlich das Wetter am Nachmittag? zu heiß? zu bewölkt? Was lohnt sich dann überhaupt? Wie viel Zeit muss ich mir für eine Aktivität mindestens nehmen? Die Zeit verging schnell, als ich da so saß und mir die Details der einzelnen Aktivitäten anschaute. Außerdem nimmt es auch einiges an Zeit in Anspruch, meine Reise festzuhalten, in Form von diesem Blog, social media, Fotoalbum, etc. Das mache ich natürlich gern.
Irgendwann machte sich eine Müdigkeit bzw Trägheit bei mir bemerkbar. Es war mittlerweile früher Nachmittag. Ich entschied mich an den Melbourne Beach zu fahren, mich in ein Cafe zu setzen und meinen Blog weiter zu schreiben. Die Fahrt dorthin dauerte 40 Minuten. Als ich dort ankam war es zwar bewölkt, aber sehr heiß. Im Cafe bestellte ich erstmal was zu Trinken. Die Kellnerin meinte, dass sie heute schon um halb 4 schließen, wegen einer privaten Veranstaltung. Also keine Zeit, um dort eine Weile gechillt zu sitzen. Da es das einzige Cafe am Strand war, musste ich wieder durch die brennende Hitze zurücklaufen, bis zur Tramhaltestelle.
Zurück im Hostel entschied ich zu duschen und mich kurz in den lässigen Sesseln auszuruhen. Nichts mehr von meinen Plänen, nochmal raus gehen und irgendetwas Neues entdecken wollen. Nicht mal zum Essen konnte ich mich aufraffen. Puhh, ich sollte mir nicht zu viel vornehmen.